Im Ortsteil der Landgemeinde Vogtei, Langula, ist alles im Gleichgewicht, jedenfalls nach der Berechnungsmethode zum Mittelpunkt Deutschlands. Dieser befindet sich auf einem namenlosen Feldweg im Nirgendwo auf einem Acker zwischen Hasselbach und Gelbrieder Bach. Kein Indiz weit und breit zu erkennen, dass man sich hier an einem besonderen Punkt Deutschlands befindet. Und dass, obwohl die Berechnungsmethode der Schwerpunktermittlung gar nicht so weit hergeholt ist. Die Position auf dem namenlosen Feldweg nahe Langula hat sich aus einer einfachen, sehr anschaulichen Gleichgewichtsermittlung ergeben.Bei der Berechnungsmethode handelt es sich um eine Variante der Schwerpunktermittlung. Dabei wird – wie der Name vermuten lässt –
nach geometrischen Schwerpunkten gesucht. Man nehme eine Fläche von der Form Deutschlands. Die klebt man auf eine Tafel und schneidet sie entlang der Landesgrenze aus. Das Modell wird anschließend so lange auf einer spitzen Nadel austariert, bis es sich exakt im Gleichgewicht befindet und perfekt ausgerichtet ist. Die Methode unterstellt allerdings, dass Deutschland eine ebene Fläche ist. Offen bleiben auch die Fragen: Wie werden Exklaven, funktionale Enklaven und Inseln bei der Methode berücksichtigt? Urkundlich wird Langula zum ersten Mal am 10. Juli 1278 erwähnt. Der Name Langula weist auf die frühe Lage des Dorfes hin und bedeutet "Lang am Loh". Es mag aber auch der noch heute bezeichnete "Lohberg" (zwischen Langula und Oberdorla gelegen) eine Rolle bei der Namensgebung gespielt haben.