Deutschlands Mitte
Letzte Aktualisierung: 27.01.2025
© Erich Arndt
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Deutschlands Mitte
In Niederdorla ist Ost und West mit Gedenksteinen vereinigt
Im
Streit
um
den
tatsächlichen
Mittelpunkt
Deutschlands
kann
Niederdorla
zumindest
behaupten,
als
„
erster
“
Mittelpunkt
benannt
worden
zu
sein.
In
der
Euphorie
der
Wiedervereinigung
Deutschlands
tauchte
auch
schnell
die
Frage
nach
dem
Mittelpunkt
des
neuen
Staatsgebietes
auf.
Am
20.10.1990
teilte
Dr.-Ing.
Heinz
Finger
aus
Dresden
und
Dr.
Fröge
aus
Göttingen
der
Gemeinde
mit,
dass
sie
durch
Mittelung
der
Extrempunkt–Koordinaten
(4-Punkt-Methode)
als
Mittelpunkt
Deutschlands
Niederdorla
bestimmt
haben.
Grundlage
waren
die
äußersten
Grenzpunkte
von
DDR
und
BRD,
die
aus
den
statistischen
Jahrbüchern
beider
Staaten
des
Jahres
1989
übernommen
wurden.
Die
Methode
ist
relativ
einfach
und
ohne
Masterabschluss
in
Geoinformatik
umzusetzen:
Man
zeichnet
um
Deutschland
ein
Rechteck.
Die
Begrenzungen
bilden
dabei
die
jeweiligen
Längen-
und
Breitengrade.
Dann
verbindet
man
den
nördlichsten
und
südlichsten
sowie
den
westlichsten
und
östlichsten
Punkt
miteinander,
um
den
Schnittpunkt
zu
ermitteln.
Der
Schnittpunkt
der
beiden
Diagonalen
des
Rechtecks bestimmt den Mittelpunkt.
Das
Ergebnis
wurde
vom
Verband
Deutscher
Schulgeografen
bestätigt.
Die
Gemeinde
Niederdorla
errichtete
einen
Mittelpunkt-Gedenkplatz.
An
diesem
wurde
eine
aus
der
Umgebung
stammende,
bereits
60
Jahre
alte
Kaiser-Linde,
umgesetzt.
Zur
Feierlichkeit
am
3.
Oktober
1992
erhielt
die
Gemeinde
Niederdorla
von
der
Stadt
Herbstein
im
Vogelsbergkreis,
dem
Mittelpunkt-Stein
der
alten
Bundesrepublik.
Der
fünf
Tonnen
schwere
Basaltbrocken
mit
Inschrift,
wurde
ebenfalls
am
Gedenkplatz
aufgestellt.
Es
gibt
auch
ein
Mittelpunkt-Gasthaus
und,
wenn
auch
nur
alle
zwei
Jahre,
einem
Mittelpunkt-Gottesdienst.
Da
liegt
die
Mitte
in
guten
Händen,
geistlich
wie
touristisch.
Wobei
die
hiesige
Linde
mit
einem
noch
viel
aufwendiger
aufgemotzten
„
Germanischen
Opfermoor
“
konkurrieren
muss.
In
Niederdorla
geht
man
damit
auf
Nummer
sicher:
Die
Mitte
lässt
sich
ganz
gut
an
Gedenktagen
vermarkten
–
aber
Moorleichen
ziehen
immer.
Außerdem
gibt
es
in
der
1.400
Seelen
zählenden
Gemeinde
noch
zwei
historische
Steintische
sowie
eines
der
letzten
erhaltenen
Dorftore
Thüringens.
Es
trägt
den
Namen
Fickentor
!